Christoph Reusser, Professor für Klassische Archäologie
Christoph Reusser (*1957) war als Assistent zunächst an einem Antikenmuseum tätig, danach an zwei verschiedenen Universitäten. Nach seiner Habilitation hat er die Vertretung einer Professur für Klassische Archäologie an der Universität Regensburg übernommen, bevor er 1998 ebenda zum Professor für Klassische Archäologie ernannt wurde. Seit 2008 ist er Professor für Klassische Archäologie an der Universität Zürich und Leiter der Archäologischen Sammlung.
(Mai 2018)
Welche Fächer haben Sie an welcher Universität studiert?
Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie, Alte Geschichte, Frühchristliche Archäologie an der Universität Bern und an der Freien Universität Berlin sowie am Vatikan (Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana).
Wann haben Sie sich für Altertumswissenschaften zu interessieren begonnen und gab es ein Schlüsselerlebnis, das Ihre Studienwahl massgeblich beeinflusst hat?
Als Gymnasiast, bei einem Besuch in Pompeji während Ferien in Italien.
Hatten Sie vor dem Studium ein bestimmtes Berufsbild im Kopf, gab es für Sie Vorbilder?
Tätigkeit als Ausgräber und die Möglichkeit, in einem Museum arbeiten zu können, z.B. im Basler Antikenmuseum.
Wie haben Sie das Studium erlebt, was hat Ihnen besonders Spass gemacht, was hat Ihnen eher Mühe bereitet?
Besonders Spass machten die Exkursionen, die Ausgrabungen, gemeinsame studentische Unternehmungen und die Mitarbeit an Ausstellungen; schwierig war die eher lange Dauer.
Aus welchen Gründen würden Sie einer Maturandin, einem Maturanden raten, ein altertumswissenschaftliches Studienfach zu wählen?
Wenn ein gesundes Mass an Neugier, eine gewisse Entdeckerfreude und ein Interesse an vergangenen Zeiten vorhanden sind und jemand auch gerne praktisch arbeitet.
Beschreiben Sie uns bitte kurz Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit, welche Aspekte Sie besonders schätzen und welche weniger.
Professor für Klassische Archäologie an der Universität Zürich und Leiter der Archäologischen Sammlung. Vielfältige Aufgabenfelder in einem Institut mit relativ vielen Mitarbeitenden. Verantwortung für Grabungen und Ausstellungen. Weniger interessant ist die umfangreiche administrative Tätigkeit.
Welchen Nutzen hat Ihnen das Studium für Ihre aktuelle Tätigkeit gebracht?
Breites Grundwissen, kritische Sicht auf das wissenschaftliche Arbeiten, Kennenlernen von Orten und Menschen, Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Arbeitsmethoden und Forschungsansätzen, Arbeit in Gruppen, Mitarbeit bei Grabungs- und Ausstellungsprojekten.
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten, die für Ihr aktuelles Berufsleben wesentlich sind, haben Sie ausserhalb des Studienkontextes erworben?
Moderne Fremdsprachen, Kritikfähigkeit, Selbstreflexion und Organisation von komplexen Arbeiten im Team, Arbeiten im Ausland.
Im Rückblick, was erachten Sie als wichtige Voraussetzungen für ein Studium der Altertumswissenschaften? Und welche Ergebnisse haben sich nach Abschluss des Studiums für Sie als relevant erwiesen?
Interesse an historischen Abläufen, Offenheit für wechselnde Fragestellungen, Bereitschaft, umzuziehen, ins Ausland zu gehen und neue Orte sowie Tätigkeitsfelder kennenzulernen.
War es nach dem Studium leicht, eine Stelle zu finden?
Ja, es war leicht.